Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden  
logo
Sie können sich hier anmelden
Dieses Thema hat 1 Antworten
und wurde 507 mal aufgerufen
 Alles über die Formel 1
Zavedi Offline



Beiträge: 551

23.04.2004 22:34
RE: Der Traurigste San Marino GP (1994) Antworten

Das schwarze Wochenende von Imola
Vor 10 Jahren erlebte die Formel 1 das schwärzeste Wochenende ihrer jüngeren Geschichte. Im Samstagstraining zum Grand Prix von San Marino in Imola starb der Österreicher Roland Ratzenberger, im Rennen am Sonntag verunglückte Ayrton Senna tödlich.
Am 1. Mai 1994 war Senna von seiner 65. Pole Position ins Rennen gegangen. Gejagt von Michael Schumacher verlor Senna in der siebten Runde des Rennens die Kontrolle über seinen Williams. Zwei Gutachten kamen später zu dem Schluss, dass die Lenksäule gebrochen war. Mit rund 300 km/h raste der Brasilianer in der Tamurello-Kurve gegen die Betonmauer.

Schwer verletzt bargen Rennarzt Sid Watkins und seine Helfer den dreimaligen Weltmeister aus dem Wrack. Um 18.40 Uhr starb Senna im Krankenhaus von Bologna an seinen schweren Kopfverletzungen. Ein Teil der Radaufhängung hatte den Helm des 34-Jährigen durchbohrt.
Nicht nur die Formel-1-Welt reagierte geschockt auf den Tod Sennas. In Brasilien herrschte tagelange Staatstrauer. Hundertausende verabschiedeten sich von ihrem Idol, das im Parlamentsgebäude von Sao Paulo aufgebahrt wurde. Rund 1,5 Millionen Menschen gaben dem Piloten auf seinem Weg zum Friedhof das letzte Geleit. "Seit Perons Tod gab es in Lateinamerika keine imposantere Trauerfeier als die für den brasilianischen Volkshelden", schrieb die 'Frankfurter Rundschau'.


Das schwarze Wochenende beginnt mit einem schweren Unfall von Rubens Barrichello im Jordan-Hart


In der Variante Bassa fährt Barrichello zu weit über die Curbs, hebt ab und fliegt in die Reifenstapel. Barrichello verliert das Bewusstsein und droht an seiner eigenen Zunge zu ersticken


Wie durch ein Wunder hat sich Barrichello nur die rechte Hand gebrochen. Ayrton Senna besucht seinen Landsmann im Krankenhaus. Am Rennen kann Barrichello nicht teilnehmen


Am Samstag der Horrorcrash von Roland Ratzenberger: Sein Simtek-Ford verliert ein Teil seines Fronmtflügels, hebt ab und schlägt mit 300 km/h in die Mauer ein


Ratzenberger stirbt an seinen schweren Kopf- und Rückenverletzungen


Ayrton Senna kündigte nach dem Tod Ratzenbergers an, sich in Zukunft um die Verbesserung der Sicherheitsvorkehrungen zu bemühen.


Doch dazu sollte der dreimalige Weltmeister keine Gelegenheit mehr bekommen


Im dritten Saisonrennen startete er zum dritten Mal von der Pole Position. Nach zwei Ausfällen in Folge stand der WM-Favorit unter enormem Druck.


In der siebten Runde der tödliche Unfall


Senna rast nach dem Bruch der Lenksäule fast ungebremst mit 300 km/h in der Tamurello-Kurve in die Betonmauer


Die Rettungskräfte bergen den schwer verletzten Senna


Mit dem Helikopter geht es ins Krankenhaus nach Bologna. Dort stirbt Senna an seinen schweren Kopfverletzungen


Das Auto ist nur noch ein Trümmerhaufen


Ein Splitter der Radaufhängung hatte sich durch Sennas Helm gebohrt und die schweren Kopfverletzungen verursacht


Gerhard Berger (rechts) geleitet bei der Beerdigung in Sao Paulo den Sarg seines Freundes


Ein Blumenmeer am Grabstein des dreimaligen Weltmeisters


Heute erinnert Imola ein Denkmal an Ayrton Senna


Quelle

[f1][ Editiert von Administrator Zavedi am 23.04.2004 22:40 ][/f]

Zavedi Offline



Beiträge: 551

23.04.2004 22:47
#2 RE: Der Traurigste San Marino GP (1994) Antworten

Schumi im Interview:

Seither hat die Sicherheit sich extrem verbessert

Dienstag, 13. April: Das nächste Rennen in Imola lässt eine der schrecklichsten Erinnerungen der Formel 1 wach werden: an das Wochenende vor zehn Jahren, an dem Roland Ratzenberger und Ayrton Senna ihr Leben lassen mussten.

Michael, welche Erinnerungen verbindest du mit Ayrton Senna?

Michael: Seltsamerweise sind die stärksten Erinnerungen die, die am ältesten sind: es muss 1980 gewesen sein, als ich Ayrton zum ersten Mal gesehen habe. Ich war bei einem Kart-Rennen in Nivelles, und da war dieser Fahrer, der mir sofort ins Auge fiel: seine Linie, seine Kart-Beherrschung, seine Eleganz, wie er überholt hat - das war einfach extrem auffällig. Ich habe mich sofort erkundigt, wie er hieß, und es war Ayrton. Danach habe ich ihn für lange Zeit aus den Augen verloren, und erst Jahre später in der Formel 1 wieder gesehen. Aber ich werde mich immer an diesen ersten Eindruck erinnern.

Als du dann in die Formel 1 kamst, hast du dich da besonders darauf gefreut, auf Ayrton Senna zu treffen?

Michael: Nein, zu dieser Zeit war ich logischerweise mit mir selbst beschäftigt. Ich habe mich erst mal nur auf mich konzentriert, denn ich dachte, die Formel 1 sei extrem schwierig. Kurz zuvor in Hockenheim hatte es Bernd Schneider nicht geschafft, sich fürs Rennen zu qualifizieren, und Bernd Schneider war und ist in meinen Augen ein toller Fahrer. Daher dachte ich, dass es sehr schwer sein würde. Als ich dann aber zum ersten Mal fuhr, habe ich gemerkt, dass ich die Autos beherrschen kann. Und natürlich war es dann ein besonderes Gefühl, gegen Leute wie Prost oder Senna anzutreten. Zumal ich sah, dass ich mithalten konnte.

Kannst du dich auch an den schrecklichen Unfall von Ayrton Senna erinnern?

Michael: Ja, natürlich, ich habe diese Bilder noch vor Augen. Ich fuhr ja direkt hinter ihm. Es war sowieso ein schreckliches Wochenende, weil am Tag zuvor schon Roland Ratzenberger verunglückt war. Es war ein Schock für mich, für uns alle. Als ich erfahren habe, was passiert ist, war ich fassungslos. Es war das erste Mal überhaupt, dass ich in meinem Sport mit dem Tod konfrontiert wurde – ehrlich gesagt waren das damals für mich Dinge, von denen ich glaubte, sie seien längst Vergangenheit. Ich habe erst mal eine ganze Weile gezweifelt, ob ich damit überhaupt weiter machen wollte.

Der Formel 1 ist mit Senna ihr vielleicht größter Name verloren gegangen...

Michael: Ja, das war ein schwerer Verlust für den gesamten Motorsport. Ayrton war eine Inspiration, nicht nur für mich. Er war ein Symbol, er hat dem Sport so viel gegeben.

Hat sich der Sport mit seinem Tod verändert?

Michael: Ich denke, Max Mosley hat zu Recht gesagt, dass dank ihm – und auch Roland - die Formel 1 viel sicherer geworden ist. Die Sicherheit hat sich extrem verbessert seither, weil das Bewusstsein dafür gewachsen ist. Das ist aber auch das einzig Positive, das man vielleicht aus dieser Tragödie ziehen kann.

Michael wird Donnerstag und Freitag in Fiorano testen.


Quelle

 Sprung  
Xobor Ein Kostenloses Forum | Einfach ein Forum erstellen
Datenschutz