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Dieses Thema hat 1 Antworten
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 Ferrari
Zavedi Offline



Beiträge: 551

03.04.2004 22:46
RE: Mythos Ferrari Antworten

Enzo Ferrari

Wie aus dem Traum eines jungen Mannes der berühmteste und beste Rennstall der Welt wurde.

Ferrari könnte auch ohne die Formel 1 überleben. Aber die Formel 1 ohne Ferrari? Seit 1950 nimmt die Scuderia an den Rennen zur Fahrer-Weltmeisterschaft teil. Das Team debütierte beim zweiten WM-Lauf der Saison in Monaco. Am Vorwochenende hatten die roten Boliden in Silverstone noch gefehlt - die Monoposti waren nicht rechtzeitig fertig gestellt worden. Seitdem gab es bejubelte Siege, bittere Niederlagen, grausame Tragödien, hinterlistige Intrigen und chaotische Zwischenfälle. Aber: Ferrari fuhr und fährt immer in die Herzen der Fans - in guten wie in schlechten Tagen. Allein der Anblick des Cavallo Rampante, des springenden Pferdchens, lässt den Blutdruck echter Ferraristi nach oben rasen. Das schwarze Tier zierte einst das Jagdflugzeug des italienischen Fliegerhelden Francesco Baracca, der während des Ersten Weltkriegs bei Montello abgeschossen wurde. Firmengründer Enzo Ferrari, der offiziell am 20. Februar 1898 in Modena ge-boren wurde - tatsächlich war er zu diesem Zeitpunkt bereits zwei Tage alt -, lernte als 25-jähriger Rennfahrer die Eltern des gefallenen Fliegers, Graf Enrico Baracca und Gräfin Paolina, kennen.

Enzo Ferrarl - unvergessen: Er spricht mit Graf Berghe von Trips, der später in einem seiner Autos tödlich verunglückte.

Später erinnerte sich Ferrari: »Die Gräfin bot an, ich dürfe das Pferdchen auf meine Rennwagen malen. Es würde mir Glück bringen.« Ferrari nahm das Angebot an und fügte lediglich die gelbe Hintergrundfarbe hinzu, die Farbe seiner Heimatstadt Modena. 20 Jahre lang arbeitete Enzo Ferrari gemeinsam mit Alfa Romeo. Zunächst als Rennfahrer, später als Leiter der Rennabteilung. Als er Alfa mit der eigenen Scuderia am 14. Juli 1951 in Silverstone besiegte, brach er in Tränen aus. Tränen der Freude und Tränen der Trauer. »Es war«, so der Commendatore, »als hätte ich meine Herkunft verleugnet.« Schon ein Jahr zuvor war
deutlich geworden, dass die Scuderia emotional fasziniert. Gleichermaßen die Mitarbeiter des Teams als auch die Fans. Monza, 3. September 1950, der Tag des Gran Promio d'Italia. Auf den Tribünen ist die Hölle los. »Alfa, Alfa!«, schreien die einen, » Forza Ferrari! « die anderen. Alfa-Pilot Juan Manuel Fangio steht auf der Pole-Position. Neben ihm: Alberto Ascari auf Ferrari. Knisternde Spannung. Für einen ist das zuviel. Aurelio Lampredi, Ferraris Motoren-Ingenieur, kippt um, fällt in Ohnmacht. Bis Michael Schumacher kam, holte Ferrari im Verlauf der Championats-Geschichte neunmal den Fahrertitel. Und jedes dieser Erfolgsjahre endete mit einer anderen Endziffer.


Lauda, Ferrari-Superstar: Niki Lauda im Gespräch mit Enzo Ferrari.


Jacky Ickx war ein Held im Ferrari, ganz Italien schwärmte. Vor allem die Frauen. Bis 1973 fuhr er für die Scuderia - sechs Siege, aber nie Weltmeister.


Links: Clay Regazzon! (1974/75) und rechts
Didier Pironi (1981/82). Zwei Schattenmänner:
Regazzoni wurde von Lauda geschlagen, Pironi von Villeneuve.


Zuletzt fehlte nur noch die Null. Deshalb war es eingefleischten Ferraristi auch immer klar, dass »Schumacher« die Gunst des Jahres 2000 nutzen würde. Aber auch die Schattenseiten des Grand-Prix-Sports prägten das Bild der ruhmreichen Scuderia. Eugenio Castellotti, Luigi Musso, Peter Collins, Wolfgang Graf Berghe von Trips, Lorenzo Bandini und Gilles Villeneuve, der Vater des BAR-Piloten, starben am Steuer von Formel-1-Rennern aus Maranello. Tragische Einzelschicksale im Dienst des springenden Pferdes, das nicht immer nur Glück brachte. Beispielsweise Castellotti, der »junge Herr vom Lande«, wie sich Enzo Ferrari ausdrückte. Er starb bei Testfahrten in Fiorano. Die Vorwoche hatte er bei seiner Freundin Delia, einer bekannten Soubrette, in Florenz verbracht. In der Beziehung gab es Konflikte. Der Teamchef beschrieb Castellotti als »etwas zerstreut«, bevor er ins Cockpit kletterte. Nach nur einer Runde verunglückte er tödlich.



Links oben: Trainingsunfall von Didier Pironi in Hockenheim 1982. Mit 250 km/h war er gegen den Ferrari von Teamkollege Prost geprallt: Beinverletzungen, 41 Operationen, Karriere-Ende. 1987 verunglückte Pironi tödlich mit einem Rennboot. Darunter: In diesem Wrack starb Gilles Villeneuve 1982 in Belgien. Der Ferrari von Carlos Reutemann 1978 an den Leitplanken von Barcelona. Er blieb unverletzt.

Enzo Ferrari trauerte um die Opfer, deren Schicksal ihn stark berührte. Aber er war auch ein harter Mann, der die tödlichen Unfälle einkalkulierte. In den 60er Jahren äußerte er einmal den Wunsch, sein Nachfolger solle jenen Willen zum Fortschritt lebendig erhalten, der auch in der Vergangenheit gepflegt wurde - »selbst um den Tribut wertvoller Menschenleben«. Schon früh hatte Enzo mit dem Tod Bekanntschaft gemacht. 1916 starb sein Vater an einer Lungenentzündung. Und im gleichen Jahr musste er auch seinen zwei Jahre älteren Bru-der Alfredo zu Grabe tragen, der sich im Verlauf seines freiwilli-gen Militärdienstes eine tödliche Infektion zugezogen hatte. Den schmerzlichsten Verlust erlitt er im Sommer 1956, als er seinen Sohn Dino - nach dem heute eine Schule in Maranello benannt ist - verlor. Alles hatte er getan, um den Verlauf der tödlichen Krankheit aufzuhalten. Vergeblich. »Die Schlacht ist verloren«, schrieb er in sein Notizbuch, in dem er zuvor alle wichtigen Daten über den Gesundheitszustand seines Sohnes notiert hatte. Tränen vergoss er nach eigener Aussage nicht. In seinen Memoiren schrieb Enzo Ferrari, er habe damals erkannt, »was das Leben einem Jungen bedeutet, der hingehen muss«. Zu seinem unehelichen Sohn Piero, der am 29. Januar bei der Präsentation des Ferrari F 2001 mit auf die Bühne durfte, bekannte sich Enzo Ferrari bis zu seinem Tod im August 1988 nicht öffentlich. Bereits in den 50er Jahren verzichtete Ferrari darauf, die Rennen persönlich zu besuchen. Lediglich in Monza tauchte er traditionell am ersten Trainingstag auf. Trotz der Abstinenz glaubte er, genau über die »eigenartige Welt in den Boxen« Bescheid zu wissen. Der unnachgiebige Mann mit der getönten Brille wurde so schon zu Lebzeiten zu einer mystischen Figur, die das einzigartige Image seiner Scuderia prägte. Aber die Macht des Commendatore hatte auch ihre Grenzen. 1959 wäre wohl der Ferrari-Pilot Tony Brooks Weltmeister geworden, doch in Silverstone gingen die Roten wegen eines Streiks der italienischen Metallarbeiter nicht an den Start. Ein zweiter Platz in England hätte Brooks zum Titelgewinn gereicht. Doch das schadete dem Ruf des Teams aus Maraneilo ebenso wenig wie die längste Formel-1-Durststrecke. 1991, 1992 und 1993 gewann Ferrari keinen einzigen Grand Prix. Um andere Rennställe wäre es in einer solchen Situation wohl ruhig geworden. Ferrari aber blieb und bleibt in den Herzen der Fans. Weil Ferrari mehr ist als nur ein Rennteam. Es ist die Verwirklichung des Traumes, den ein Mann am Rand der Poebene träumte, seit er als Zehnjähriger mit seinem Vater ein Autorennen in Bologna besuchte. Sein Name: Enzo Ferrari. Sein Rennstall: Legendär - bis heute und vielleicht für immer.


Noch schwer gezeichnet vom Feuerunfall auf dem Nürburgring: Niki Lauda, ein Jahr später, 1977 in Monte Carlo. Er wurde wieder Weltmeister.


Jody Scheckter, 1979 Welt-meister, ein Jahr später im Ferrari 312 T5.


Gilles Villeneuve (1981182), rechts Alain Prost (1990/91). Villeneuve, der Vater des heutigen BAR-Piloten Jacques, wurde von den Tifosi wegen seiner riskanten Fahrweise verehrt. Er starb am 8.5.1982 auf der Rennstrecke in Zolder.

Zavedi Offline



Beiträge: 551

03.04.2004 22:56
#2 RE: Mythos Ferrari Antworten

Alle Fahrer der Scuderia Ferrari



1950 Alberto Ascari, »Gigi« Villoresi, Raymond Sommer, Dorino Serafini

1951 Alberto Ascari, »Gigi« Villoresi, Froilan Gonzalez, Piero Taruffi

1952 Alberto Ascari, Dr. Nino Farina, »Gigi« Villoresi, Piero Taruffi

1953 Alberto Ascari, Dr. Nino Farina, »Gigi« Villoresi, Mike Hawthorn

1954 Dr. Nino Farina, Froilan Gonzalez, Mike Havithorn, Umberto Maglioli, Maurice Trintignant, Robert Manzon

1955 Mike Hawthorn, Maurice Trintignant, Dr. Nino Farina, Umberto Maglioli, Froilan Gonzalez, Harry Schell

1956 Juan Manuel Fangio, Peter Collins, Eugenio Castellotti, Luigi Musso, Olivier Gendebien, Alfonso de Portago, Maurice Trintignant

1957 Peter Collins, Mike Hawthorn, Luigi Musso, Maurice Trintignant, Cesare Perdisa, Eugenio Castellotti, Alforiso de Portago, Wolfgang Graf Berghe von Trips

1958 Mike Hawthorn, Peter Collins, Luigi Musso, Olivier Gendebien, Phil Hill, Wolfgang Graf Berghe von Trips

1959 Tony Brooks, Phil Hill, Jean Behra, Darl Gurney, Cliff Allison, Olivier Gendebien

1960 Phil Hill, Wolfgang Graf Berghe von Trips, Richie Ginther, Cliff Allison, Willy Mairesse

1961 Phil Hill, Wolfgang Graf Berghe von Trips, Richie Ginther, Giancarlo Baghetti, Willy Mairesse, Ricardo Rodriguez

1962 Phil Hill, Willy Mairesse, Giancarlo Baghetti, Lorenzo Bandini, Ricardo Rodriguez

1963 Willy Mairesse, John Surtees, Lorenzo Bandini, Ludovico Scarfiotti

1964 John Surtees, Lorenzo Bandini

1965 John Surtees, Lorenzo Bandini

1966 John Surtees, Lorenzo Bandini, Mike Parkes, Ludovico Scarfiotti

1967 Lorenzo Bandini, Chris Amon, Mike Parkes, Ludovico Scarfiotti

1968 Jacky Ickx, Chris Amon, Andrea de Adamich

1969 Chris Amon, Pedro Rodriguez

1970 Jacky Ickx, Ignazio Giunti, Clay Regazzoni

1971 Jacky Ickx, Clay Regazzoni, Mario Andretti

1972 Jacky Ickx, Clay Regazzoni, Mario Andretti

1973 Jacky Ickx, Arturo Merzario

1974 Clay Regazzoni, Niki Lauda

1975 Clay Regazzoni, Niki Lauda

1976 Niki Lauda, Clay Regazzoni, Carlos Reutemann

1977 Niki Lauda, Carlos Reutemarin, Gilles Villeneuve

1978 Carlos Reutemann, Gilles Villeneuve

1979 Jody Scheckter, Gilles Villeneuve

1980 Jody Scheckter, Gilles Villeneuve

1981 Gilles Villeneuve, Didier Pironi

1982 Gilles Villeneuve, Didier Pironi, Patrick Tambay, Mario Andretti

1983 Tambay, Rene Arnoux

1984 Michele Alboreto, Renö Arnoux

1985 Michele Alboreto, Renö Arnoux, Stefan Johansson

1986 Michele Alboreto, Stefan Johansson

1987 Michele Alboreto, Gerhard Berger

1988 Michele Alboreto, Gerhard Berger

1989 Nigel Mansell, Gerhard Berger

1990 Alain Prost, Nigel Mansell

1991 Alain Prost, Jean Alesi, Gianni Morbidelli

1992 Jean Alesi, Ivan Capelli, Nicola Larini

1993 Jean Alesi, Gerhard Berger

1994 Jean Alesi, Gerhard Berger, Nicola Larini

1995 Jean Alesi, Gerhard Berger

1996 Michael Schumacher, Eddie Irvine

1997 Michael Schumacher, Eddie Irvine

1998 Michael Schumacher, Eddie Irvine

1999 Michael Schumacher, Eddie Irvine, Mika Salo

2000 Michael Schumacher, Rubens Barrichello

2001 Michael Schumacher, Rubens Barrichello

2002 Michael Schumacher, Rubens Barrichello

2003 Michael Schumacher, Rubens Barrichello

2004 Michael Schumacher, Rubens Barrichello

[f1][ Editiert von Administrator Zavedi am 03.04.2004 22:57 ][/f]

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